Ulrich Kilger

Ulrich Kilger
geb. 1931 in Meuselwitz

25.10.1931Geboren in Meuselwitz in Thüringen
1950Abitur in Meuselwitz, danach Studium der Mathematik und Physik in Leipzig
Apr. 1952Verhaftung in Leipzig

Verlegung in das Gefängnis Potsdam-Leistikowstraße
Juli 1952Verurteilung durch ein Sowjetisches Militärtribunal zu 25 Jahren Arbeitsbesserungslager wegen angeblicher antisowjetischer Agitation und Propaganda, Zugehörigkeit zu einer feindlichen Gruppe und Spionage
Sep. 1952Abtransport in die Sowjetunion

Lagerhaft u. a. in Tajschet/Sibirien
Juni/Juli 1953Rücktransport in die DDR beginnt, langer Zwischenaufenthalt in Tapiau (ehem. Ostpreußen)
Dez. 1953Entlassung in die DDR
1955Flucht in die Bundesrepublik

Theologiestudium, Tätigkeit als Pfarrer

Lebt heute in Bonn

Im Gefängnis Potsdam-Leistikowstraße waren die Zellen durch Holzblenden und Tücher so abgedeckt, dass man nicht mit den Insassen in den Nachbarzellen sprechen konnte:

„Und besonders auch nicht irgendwie mal das Sonnenlicht sehen. Aber man konnte zwei Dinge hören, die uns die Zeit einteilten. Morgens acht Uhr, mittags zwölf und abends achtzehn Uhr läutete in der Nähe eine wahrscheinlich evangelische Kirche. Das war die Zeiteinteilung, und um 22 Uhr erschallte weit – wir können es noch singen – die sowjetische Nationalhymne. Das war das Zeichen für ‚Otboj’ – Schlafengehen – und erst danach ging es dann ‚Klackklackratsch’ – ‚Kak familija, imja, otschestwo?’ (Name, Vorname, Vatersname) – ‚Dawaj’ –, also ab zum Verhör.”

Was wollten Sie in Westberlin?“
„Mir ein paar Schuhe kaufen.
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