Im Gefängnis Potsdam-Leistikowstraße
waren die Zellen durch Holzblenden und
Tücher so abgedeckt, dass man nicht mit
den Insassen in den Nachbarzellen sprechen
konnte:
„Und besonders auch nicht irgendwie
mal das Sonnenlicht sehen. Aber man
konnte zwei Dinge hören, die uns die
Zeit einteilten. Morgens acht Uhr, mittags
zwölf und abends achtzehn Uhr
läutete in der Nähe eine wahrscheinlich
evangelische Kirche. Das war die Zeiteinteilung,
und um 22 Uhr erschallte
weit – wir können es noch singen
– die sowjetische Nationalhymne. Das
war das Zeichen für ‚Otboj’ – Schlafengehen
– und erst danach ging es
dann ‚Klackklackratsch’
– ‚Kak familija,
imja, otschestwo?’ (Name, Vorname,
Vatersname) – ‚Dawaj’ –, also ab zum
Verhör.”