„In den Lagern führte ich die gesamte
Zeit über einen aktiven Lebenswandel.
Ich beteiligte mich an Hungerstreiks,
Streiks, schrieb Proteste, Appelle, Beschwerden.
Im Lager Nr. 36 [in Perm]
bereitete ich die Flucht vor, aber wir
wurden verraten.
Ich verbreitete Flugblätter,
ich hisste auf dem Lagerhauptquartier
die UN-Flagge, kam dann für
drei Jahre ins Gefängnis Wladimir und
kämpfte auch dort gegen die Willkür, so
gut ich konnte … In Mordwinien saß ich
mit Jurij Galanskow, dessen sterbliche
Überreste 1991 nach Moskau überführt
wurden … Auf dem Majakowskij-
Platz, wo Jurij sein ‚Menschheits-Manifest‘
verlesen hatte, veranstalteten wir ein
Meeting zu seinem Gedenken …
In der gesamten Zeit habe ich 455 Tage
im Karzer gesessen. Ich saß 45 und 30
Tage hintereinander. Ich hungerte mehr
als 135 Tage. Ein Hungerstreik
dauerte 35 Tage. Eineinhalb Jahre saß ich in der
Strafzelle und drei Jahre in Wladimir. In
der gesamten Zeit schrieb ich 1.670
Beschwerden und Appelle. Einige Male
haben sie mir mit einer neuen Freiheitsstrafe
gedroht.“