Bodo Platt

Bodo Platt
geb. 1930 in Görlitz

29.9.1930Geboren in Görlitz

Verbrachte seine Kindheit und frühe Jugend in Liegnitz/Legnica (Schlesien)
1945Nach Kriegsende und Flucht wieder Rückkehr nach Görlitz
4.5.1948Verhaftung in Görlitz
18.5.1948Verlegung in das Gefängnis Potsdam-Leistikowstraße

Wegen angeblicher Spionage und Zugehörigkeit zu einer faschistischen Organisation (HJ) zu 20 Jahren Arbeitslager verurteilt
Nov. 1948Verlegung in das Lager Sachsenhausen
25.11.1949Transport nach Inta in die Sowjetunion, zur Arbeit im Kohlebergbau
1955Entlassung
12.1.1956Rückkehr in die Bundesrepublik zu Mutter und Schwester, die inzwischen aus der DDR geflohen waren

Arbeitete als Realschullehrer für Geschichte, Gemeinschaftskunde/ Ethik und Deutsch
1977–1995Realschulrektor

Nach der Pensionierung wurde Bodo Platt als Zeitzeuge aktiv und verfasste für seine Kinder und Enkel seine Erinnerungen

„In diesen Wochen ging meine Kindheit, meine Jugend abrupt zu Ende. Die Tage quälten sich dahin. Müdigkeit, Angst, Schrecken vor dem morgigen Tag, das Rasseln der Schlüsselbunde in den Türschlössern, das Zuschlagen der metallenen Gittertüren, die die einzelnen Stockwerke vom Treppenhaus abriegelten, das Knallen der Türen, das ‚Dawaj!‘, Nacht für Nacht! Und jeden Abend um 22 Uhr, in Moskau Mitternacht, ertönte die sowjetische Hymne, Drohung und Erleichterung zugleich, war sie doch das Signal, sich endlich hinlegen zu dürfen, aber auch das Signal, wehrlos fremden Mächten ausgeliefert zu sein.“ Quelle: Bodo Platt: Sobirai weschtschi!, S. 22

Als die Zellentür hinter mir
ins Schloss krachte, begann ein fast
acht Jahre dauernder Leidensweg durch Gefängnisse und Lager.
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