Die Potsdamer Ausstellung
in St. Petersburg

     
Ausstellungseröffnung am 27.10.2000 in St. Petersburg

Die Potsdamer Ausstellung in
St. Petersburg

Die Geschichte des Potsdamer KGB-Gefängnisses in der Leistikowstraße wird auch in Russland allmählich bekannt gemacht. Ausdrücklich wird sie in der Ausstellung „Zwischen zwei Diktaturen“ erwähnt, die das Wissenschaftliche Informationszentrum MEMORIAL St. Petersburg seit Oktober 2000 in seinen Räumen zeigt. Als sichtbarer Verweis auf die Potsdamer Ausstellung, an der die Petersburger mit Rat und Material tatkräftig mitgewirkt haben, hängt die Kopie einer Fahne dieser Ausstellung dort von der Decke.

Beim Besuch dieser Ausstellung befindet man sich räumlich tatsächlich zwischen zwei Diktaturen: im ersten Raum (1917–45) zwischen Sowjetrussland/Sowjetunion und dem nationalsozialistischen Deutschen Reich, im zweiten Raum (1945–90) zwischen Sowjetunion und SBZ/DDR. Schwarz gestrichene Holzplatten hängen an Eisenstangen schräg von den Wänden herab und geben ein erdrückendes Gefühl. Auf den Platten sind Texte, Fotos und Grafiken aufgeklebt.

Der inhaltliche Schwerpunkt liegt auf den Orten der Repression, den Lagern, Gefängnissen und psychiatrischen Anstalten: Solowki, Kolyma, Wladimir; Dachau, Mauthausen, Auschwitz; Potsdam, Hoheneck, Bautzen – um nur einige der mehr und weniger bekannten Beispiele zu nennen. Zu jedem Ort werden Biografien von Häftlingen vorgestellt, besonders ausführlich die der Dissidenten Andrej Sacharow und Robert Havemann. Auch die Wechselbeziehungen zwischen beiden Ländern finden Beachtung, vor allem der Umgang mit Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern. Weniger erfährt man über die Struktur der Täterorgane, über die Mechanismen des Terrors.

Eine Kopie der Ausstellung wurde bereits im südrussischen Woronesh und in Syktywkar, der Hauptstadt der Autonomen Republik Komi, in der auch Workuta und andere ehemalige Lagerstädte liegen, gezeigt.

Dauerausstellung

Die Dauerausstellung im Wissenschaftlichen Informationszentrum MEMORIAL St. Petersburg ist zu besuchen in der ul. Rubinstejna 23, unweit des Newskij-Prospektes, Wohnung 103 (Innenhof).

Tel. 007-812-3143116
und 007-812-2461928
infomem@cityline.spb.ru

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