„Auch Georgij Gladko und der mit ihm 1962 aus
dem Potsdamer Gefängnis ausgebrochene Wladimir
Timofejew beteiligten sich an Protestaktionen
gegen ungesetzliche Maßnahmen der Lagerverwaltung
und wurden daraufhin zu Gefängnishaft
in Wladimir verurteilt.
Sich der Willkür zu widersetzen, bedeutete beispielsweise,
die medizinische Behandlung eines
Mitgefangenen durch einen Hungerstreik zu erzwingen.
Um die Macht der Lagerverwaltung
nicht ins Unbegrenzte wachsen zu lassen, schmuggelten
die politischen Häftlinge ferner Nachrichten
über Menschenrechtsverletzungen aus der
‚Zone’, wie die Lager genannt werden, und ihre
Freunde veröffentlichten diese im Samisdat und
übergaben sie ausländischen Korrespondenten.
Auf diese Weise kultivierten die Dissidenten den
gewaltlosen Widerstand auch hinter Stacheldraht.”
Quelle: Fein, Elke u.a.: Von Potsdam nach Workuta, S. 122