Sofie Luise Meise über die Umstände ihrer
Verhaftung. Sie wurde unter einem Vorwand
ins Auto gelockt:
„Und wie ich zurückgehen wollte, da
stand so ein Auto mit einem Uniformierten
und einem Zivilmenschen, und der Zivilmensch
fragte mich, ich stamme doch aus
dem Ort, ob ich ihnen nicht den Weg zum
Rathaus zeigen könnte und ob ich mit ihrem
Auto nicht mitfahren könnte, um ihnen
den Weg zu zeigen. Und ich bin eingestiegen
und dachte, ja sicher, da komme ich
schneller nach Hause. Wir wohnten neben
dem Rathaus. Das haben die natürlich
vorher erfahren von der Polizei. Aber
ich bin da eingestiegen und habe mir
nichts Böses dabei gedacht. Und wie ich
dann sagte, jetzt müssen wir hier abbiegen,
da sagte er die klassischen Worte:
‚Der Chauffeur weiß den Weg.‘ Die Fahrt
verlief schweigend, dann fuhren wir durch
Dresden, dann nach Radebeul in so ein
Russentor. Und da dachte ich – das war
irgendwie noch abenteuerlich. Ich habe
mir nichts Böses gedacht.“