Bis 1949 befand sich Werner Donath in
sowjetischem Gewahrsam, dann übernahm
die Volkspolizei in der DDR deren
Aufgaben. Lange Zeit wusste seine
Familie nicht, wo er war und ob er überhaupt
noch lebte:
„Bei den Russen durften wir einmal eine
Karte schreiben, und die Karte war der
Nachweis, dass wir überhaupt lebten:
also ohne Adresse, sondern einfach nur
eine Karte. Und irgendwie ist von der
sowjetischen Regierung erklärt worden,
wer jetzt nicht geschrieben hat, der lebt
nicht mehr. Und dadurch haben unsere
Angehörigen erstmals erfahren, dass
wir leben. Wo wir sind, haben sie noch
nicht erfahren. Das kam nachher erst
zur Zeit der Volkspolizei. Dann durften
wir auch richtig mal eine Karte schreiben,
so eine Briefkarte, und dann durften
wir auch Pakete empfangen: alle
sieben Monate eines oder so ähnlich.
Das war der humanere Strafvollzug.“