Nach seiner Rückkehr nach Deutschland gibt
Ernst Karutz seinen Lebenslauf zu Protokoll:
„Meine Familie, Frau und 2 Kinder im Alter
von 12 und 14 Jahren, befanden sich noch in
Potsdam. Sie haben von meiner Verschleppung
im Jahre 1947 nichts erfahren und
wussten von meinem Geschick nichts. Meine
Frau, die vor ihrer Eheschließung den Beruf
der Diätassistentin erlernt hatte, hat sich und
die Kinder in den Jahren nach dem Kriege als
Verkäuferin in einem kunstgewerblichen
Einzelunternehmen in Potsdam ernährt.
Die jahrelange Ungewissheit über mein Verbleiben,
ein Missverständnis hinsichtlich der
Bedeutung meiner im Interniertenlager Moosbach/Oberbayern 1946 vorgenommenen
Konversion sowie die politische Atmosphäre
in der DDR hatten, wie ich nach meiner
Heimkehr erfahren musste, bedauerlicherweise
zur Ehescheidung durch das Amtsgericht
Potsdam geführt, die ohne Todeserklärung
wegen Verschollenheit und ohne meine
Beteiligung am Verfahren stattfand. Wir haben
uns geeinigt und die Ehe am 5. 3. 1954 vor
dem Standesamt Dahlem wiederhergestellt.”