„Naja, das Gefängnis in Potsdam, das
war schon schlimm. Vor allen Dingen,
man wusste ja nicht, was auf einen
zukommt. Und naja, wo nachher die
Verurteilung war, 25 Jahre ist ja schlimm,
wenn man das so hört. Aber es war ’ne
Art Erleichterung, als ob so ’n Ventil
aufgeht, und der ganze Dampf und das
kommt dann alles raus. Man fühlte sich
irgendwie so erleichtert. Vor allen Dingen
gingen dann ja auch Gerüchte rum:
‚Ja, im Lager, da ist das alles halb so
schlimm‘ und ‚Du musst zwar arbeiten,
aber …‘ und ‚25 Jahre sitzt sowieso
keiner‘, und solche Gerüchte gingen
dann da rum und man glaubt dann natürlich
an manche Dinge, wo man im
Nachhinein dann sagt: ‚Das ist doch
eigentlich Quatsch. Das sind doch
Parolen.‘ Ich denk’ schon, Potsdam, das
war so mit das Schlimmste. Ich meine,
in dem Lager die erste Zeit: das ungewohnte
Klima, die Kälte und das harte
Arbeiten im Kohlenschacht … Das war
auch hart. Aber der seelische Druck war
nicht mehr so da wie im Gefängnis.”