Ursula Scholz
geb. 1928 in Potsdam

20.1.1928Geboren in Potsdam

Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau

Nach dem Krieg Sekretärin in einem deutschsowjetischen Baubüro in Potsdam
5.3.1949Verhaftung in Potsdam während einer Dienstfahrt

Untersuchungshaft im Gefängnis Potsdam-Leistikowstraße
Ende
Juni 1949
Verurteilung zu 25 Jahren Arbeits- und Erziehungslager wegen angeblicher Spionage
Juli – Sep. 1949Haft in Sachsenhausen
1949–1953Lagerhaft in Workuta (Sowjetunion)
19536 Monate Haft im Entlassungslager Tapiau (ehem. Ostpreußen)

Ihren 1951 verhafteten Bruder trifft sie in Tapiau wieder

Aufgrund des Aufstandes am 17. Juni 1953 in der DDR verzögert sich die Entlassung
29.12.1953Entlassung nach Fürstenwalde

Nach der Rückkehr nach Potsdam baldige Flucht nach Westberlin

Heirat und Geburt der drei Kinder
Bis 1989Angestellte im Rathaus Berlin-Tempelhof

Ursula Scholz lebt heute in Berlin

Ursula Scholz, ihr Bruder und ihr späterer Mann, den sie im Entlassungslager Tapiau kennengelernt hatte, wandten sich an das Rote Kreuz in Berlin-Charlottenburg, welches sie in den ersten Tagen nach ihrer Flucht aus der DDR materiell und bei langwierigen Behördengängen unterstützte. Unangenehm erinnert sich Ursula Scholz an die Befragungen der amerikanischen und englischen Dienststellen, vor allem an die Gitter vor den Gebäuden. Sie hatte Angst vor einer Wiederholung der Ereignisse, nur unter anderen politischen Vorzeichen.



‚Was machen Sie denn mit mir?’ ‚Fragen Sie
nicht, warten Sie, bis Sie gefragt werden!’
(beim Filzen der persönlichen Gegenstände nach der
Ankunft im Gefängnis Potsdam-Leistikowstraße)
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