„Dann erzählte auch Gerhard Ramlow seine
Geschichte: Er, der aus Überzeugung für den
englischen Geheimdienst gearbeitet hatte,
weil er die Unterdrückung in der Sowjetzone
mit beseitigen wollte, sei schrecklich enttäuscht
worden. Sein englischer Kontaktmann,
ein Offizier unter dem Decknamen
‚Skipper’, dem er blind vertraut
hatte, stand
ihm später als Offizier des NKWD gegenüber
und lachte ihm frech ins Gesicht. ‚Da sitzt
also in der Spitze eines westlichen Geheimdienstes
ein russischer Maulwurf und
niemand kann ihn unschädlich machen.’ Seit
ich allerdings nun in seiner Zelle sei, würde
sich dafür eine Möglichkeit auftun, war seine
Meinung. Weil sich für ihn die Entlarvung
dieses Russenspions noch als letzte wichtige
Aufgabe auftat, war ich seine Hoffnung.
Wenn ich nun reumütig den Waffenbesitz
gestehen würde, müsste doch bei deren Herausgabe
eine Fluchtmöglichkeit drin sein’,
war sein Argument.“
Quelle: Günter Martins: Ruki nasad, S. 13