Heinz Amler
geb. 1919 in Hermsdorf
erschossen 1951 in Moskau

22.9.1919Geboren in Hermsdorf/Schlesien
Ausbildung zum Musiker
1941–1945Soldat in der Wehrmacht
Mai 1945Beginn der amerikanischen Kriegsgefangenschaft
Aug. 1945Entlassung aus der amerikanischen Kriegsgefangenschaft als Invalide nach Lieberose/Brandenburg
1948–1949Arbeit in der Kantine der Roten Armee auf dem Truppenübungsplatz Jamlitz
Später Tätigkeit als Zollangestellter und Leiter der Raiffeisen-Genossenschaft in Lieberose
29.11.1950Verhaftung aufgrund seiner Tätigkeit auf dem Truppenübungsplatz, häufiger Besuche in Westberlin sowie des Kontaktes zu Fritz Teichert
Untersuchungshaft im Gefängnis Potsdam-Leistikowstraße
Ende Jan. 1951Verhaftung seiner Ehefrau Helene Amler wegen angeblicher Spionage für die Franzosen
15.9.1951Verurteilung zum Tode im Gefängnis Potsdam- Leistikowstraße (zusammen mit Fritz Teichert) wegen angeblicher Spionage
30.11.1951Ablehnung seines Gnadengesuchs durch das Präsidium des Obersten Sowjets der Sowjetunion
6.12.1951Tod durch Erschießen in Moskau
21.7.1995Rehabilitierung durch die Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation
Quelle: „Erschossen in Moskau“, S. 102 f.

Günter Martins, der zur gleichen Zeit wie Heinz Amler im Gefängnis Potsdam-Leistikowstraße inhaftiert war, erinnert sich an die Urteilsverkündung und die Tage danach: „Am dritten Tag dann die Urteilsverkündung. Wir mussten uns von den Bänken erheben und bekamen in russischer Sprache das Urteil verlesen. Dann die Übersetzung: Amler = Tod durch Erschießen, Teichert = Tod durch Erschießen, Martins = 15 Jahre ver- schärfte Haft (war ich froh!!!) …
Nicht lange danach … wurde ich in eine größere Zelle gebracht, die Zelle der Verurteilten, die hier auf ihren Abtrans- port warteten … Die Frauen kamen in andere Sammelzellen und die zum Tode verurteilten Häftlinge in einen Spezialbau außerhalb unseres Gebäudes. Das war uns bekannt, da zwei Freiwillige unserer Sammelzelle berichteten, dass sie über den Hof geführt worden seien, um in einem separaten Keller die Toiletteneimer der Todeskandidaten zu entsorgen. Sie erzählten, dass vor deren Einzelzelle in Holzkisten Bekleidungsstücke lagen. Es war anzunehmen, dass diese Todes- kandidaten in den Zellen nackt waren, damit sie nicht Selbstmord begehen konnten.“ Quelle: Günter Martins: Ruki nasad, S. 19 f.

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