Wolfgang Becker

Wolfgang Becker
geb. 1925 in Braunschweig

16.1.1925Geboren in Braunschweig

Kaufmännische Lehre

Soldat im Zweiten Weltkrieg
1945Verwundung

Rückkehr nach Braunschweig
29.8.1947Verhaftung in Halle auf dem Weg zu Verwandten in Freiberg aufgrund der Denunziation eines Deutschen, der sich mit ihm über den Krieg und aktuelle politische Fragen unterhalten hatte
14.12.1947Nach dreieinhalb Monaten Untersuchungshaft im Gefängnis Potsdam-Leistikowstraße Verurteilung zu 25 Jahren Lagerhaft wegen angeblicher Spionage
8.9.1956Entlassung nach fast neun Jahren Haft in Bautzen nach Braunschweig

Nach einigen Wochen Eingewöhnungszeit Arbeit im Einzelhandel, später Versandleiter in einem Warenhaus
1990er JahreRehabilitierung durch die Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation

Seit einigen Jahren Vorsitzender des Verbands politischer Häftlinge des Stalinismus (VPHdS) mit Sitz in Braunschweig

Wolfgang Becker lebt heute in Salzgitter-Heerte

Wolfgang Becker über die ersten Wochen nach seiner Entlassung:

„Ich war nicht in der Lage, allein über die Straße zu gehen. Ich habe das erste Mal einen Streifenwagen gesehen, ich habe meinen Bruder gefragt: ‚Was hat der denn da für Blaulicht?’ Also, das waren für mich alles neue Dinge, ich war einfach nicht in der Lage, in den ersten sechs Wochen allein auf die Straße zu gehen, mich hätten sie überfahren. Mein Bruder hat mit mir alles erledigt, sechs Wochen lang, und da habe ich mich langsam erholt. Aber: Ich musste auch beim Versorgungsamt und bei den Ärzten dieses ja nun immer wieder erzählen, das ist mir zu der Zeit sehr, sehr schwer gefallen. Beim Versorgungsamt habe ich geweint, zwangsläufig, es war einfach nicht möglich, darüber zu sprechen.“

Ich bin nach Haus gekommen. Mein Bruder hat sich sechs Wochen auf eigene Kosten Urlaub genommen und ist mit mir in Braunschweig spazieren gegangen.
Entlassungsschein Wolfgang Becker

Entlassungsschein von Wolfgang Becker

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