Kurt Melsa
geb. 1921

9.1.1921Geboren

Lehre zum Drogisten

Während des Krieges Einsatz als Soldat der Wehrmacht an der Ostfront
1944Verwundung in Kurland

Er kehrte als einziger Überlebender von 4 Brüdern wieder nach Hause zurück

Nach dem Krieg lebte er in Goslar
20.3.1947Verhaftung in der Wohnung eines Bekannten in Erfurt. Er suchte nach Verwandten in der SBZ.

Nach der Untersuchungshaft in Weimar Verlegung in das Gefängnis Potsdam-Leistikowstraße
28.8.1947Verurteilung zu 25 Jahren Haft wegen angeblicher Spionage
1947–1956Haft im Gefängnis Bautzen
10.9.1956Entlassung aus der Haft

Nach der Haftentlassung geht er nach Westdeutschland

Er absolvierte eine Umschulung zum Verwaltungsangestellten und arbeitete bei der Bundeswehr als Zivilangestellter bis zur Rente

Heirat und Geburt einer Tochter

Er lebt heute in Hannover

Kurt Melsa berichtet über die Untätigkeit, zu der er in der Untersuchungshaft und in den ersten Jahren der Haft in Bautzen verdammt war:

„Und bei den Russen in Bautzen bis 1950 gab’s auch keine Arbeit. Als die Deutschen uns übernommen haben, haben wir gearbeitet. Ich war in der Schneiderei, habe Arztkittel gemacht und Maleranzüge genäht.“



Man hat alles unterschrieben, weil man
ja auch Angst hatte, weil sie ja gedroht haben, die Mutter [aus Westdeutschland]
rüberzubringen und so.
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