Edith Wierschin

Edith Wierschin
geb. Penzel
geb. 1915 in Dresden
verst. 2008

12.7.1915Geboren in Dresden

Ausbildung und Berufstätigkeit als kaufmännische Angestellte
29.3.1947Verhaftung in Dresden, kurz nachdem ihr Bruder (Gerhard Penzel) auf dem Weg aus der britischen Besatzungszone zu seiner Familie in Dresden verhaftet worden war

Zu diesem Zeitpunkt verheiratet, ein dreijähriges Kind

Fünfmonatige Untersuchungshaft im Gefängnis Potsdam-Leistikowstraße
27.8.1947Verurteilung zu 15 Jahren Lagerhaft wegen angeblicher Spionage

Lagerhaft in Sachsenhausen und in den Gefängnissen Hohenschönhausen und Hoheneck
Jan. 1954Entlassung nach Dresden
Apr. 1954Nächtliche Flucht mit dem Sohn nach Westberlin

Siedelte sich später in Heilbronn an
13.6.1955Scheidung

Ehrenamtliche Tätigkeit bei der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) in Heilbronn, dort lernte sie ihren zweiten Ehemann kennen

Nach der Haft wurde Edith Wierschin nach Dresden entlassen, wo ihre Schwiegermutter und ihr Sohn lebten:

„Und dann gab’s für mich nur noch eins: ’raus aus Dresden. Ich wollte ja mit den Russen nichts mehr zu tun haben. Das hat mir gereicht. Aber ich musste ja zu meinem Kind. Und dann hab’ ich meine Flucht vorbereitet … Die Schwiegermutter, die durfte ja nichts wissen, denn mein Kind war die sieben Jahre [der Gefangenschaft] bei meiner Schwiegermutter und da können Sie sich ja vorstellen, dass der Junge mich gar nicht mehr kannte, wo ich wiederkam. Das Kind war in meiner Abwesenheit eingeschult worden. Das war ja das Drama. Er wollte von seiner Oma gar nicht weg. Er kannte mich ja nicht. Damals war mein Kind dreieinhalb, der hatte ja keine Erinnerung mehr an mich.“

Ich wollte ja mit den Russen nichts
mehr zu tun haben ... Aber ich musste
ja zu meinem Kind. Und dann hab’ ich
meine Flucht vorbereitet.
nach links nach rechts