Hans Berger

Rosel Blasczyk
geb. Görlach
geb. 1928 in Groß Wandriß

23.2.1928Geboren in Groß Wandriß/Niederschlesien

Wuchs als Tochter eines Schulleiters im Kreis von sechs Geschwistern auf
1945Kriegsbedingter Abbruch der Ausbildung zur Landwirtschaftslehrerin – Flucht der Familie vor der heranrückenden sowjetischen Armee über Beelitz und Potsdam nach Westen. Sie selbst verschlug es nach Niebüll in Holstein.
Anfang 1946Rückkehr in die SBZ nach Beelitz zu den Eltern mit einem offiziellen Austauschtransport aus der englischen Zone
Apr. 1947Festnahme bei einer Ausweiskontrolle durch sowjetisches Militär – Grund: die englisch gestempelte Kennkarte

Untersuchungshaft im Gefängnis Potsdam-Leistikowstraße und in Rathenow
Aug. 1947Verlegung nach Sachsenhausen ohne vorherige Verurteilung

Nach Auflösung des Internierungslagers Verlegung in das Gefängnis Berlin-Lichtenberg
Okt. 1950Urteilsverkündung: 10 Jahre Zwangsarbeit in einem Arbeitslager in der Sowjetunion
Ende 1950Transport über Brest-Litowsk und Moskau nach Workuta

Arbeit in der Ziegelei, im Lehmabbau unter Tage, beim Gleisbau und im Wald
Okt. 1955Rückkehr nach Lüneburg, wo die Eltern mittlerweile lebten
1956–1959Erneuter Schulbesuch, Ausbildung zur Hauswirtschaftslehrerin
1959–1986Berufstätigkeit als Hauswirtschaftsleiterin und -lehrerin
1961Heirat, Geburt der Tochter
2005Rehabilitierung durch die Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation

Rosel Blasczyk lebt heute in der Pfalz

Rosel Blasczyk wurde 1947 bei einer Ausweiskontrolle in Beelitz festgenommen. Ein englischer Vermerk in ihrer Kennkarte wurde ihr zum Verhängnis. Darin sah man den Beweis, dass sie als Spionin für die Engländer gearbeitet hat. Nach der Entlassung aus mehrjähriger sowjetischer Gefangenschaft musste sie erfahren, dass ihre Verhaftung möglicherweise auf einer Verwechslung beruhte.

Nach Einsicht der Akten von 1947
verurteilt dich ein ‚Moskauer Tribunal’
zu 10 Jahren Zwangsarbeit in einem
Arbeitslager in der Sowjetunion.
nach links nach rechts