Franz Koch

Franz Koch
geb. 1901 in Grieslack
gest. 1957

28.10.1901Geboren in Grieslack, Kreis Angerburg
1925Abschluss des Studiums an der Handelshochschule Königsberg als Diplom-Kaufmann
1931–1945Handlungsbevollmächtigter und geschaftsführender Gesellschafter diverser Großhandelsfirmen in Ostpreußen
1943–1944Soldat in der Wehrmacht
Feb. 1945Flucht zu Verwandten nach Würzburg

Baut eine Großhandelsfirma neu auf
20.10.1947Auf der Rückreise von einer Geschäftsreise nach Thüringen – die mit der amerikanischen und sowjetischen Besatzungsmacht abgesprochen war – wird er an der Zonengrenze bei Meiningen verhaftet, ebenso sein Geschäftspartner Werner Schulz

Verhöre in Meiningen, Rudolstadt und Weimar
6.11.1947Untersuchungshaft im Gefängnis Potsdam-Leistikowstraße
20.10.1948Das Fernurteil aus Moskau (vom 25.9.1948) wird ihm ohne vorherige Verhandlung verkündet. Koch wird zusammen mit seinem Geschäftspartner Schulz zu 25 Jahren Arbeits- und Erziehungslager „wegen antisowjetischer Einstellung“ verurteilt
Ende Okt. 1948Verlegung nach Sachsenhausen
23.2. – 10.6.1949 Transport nach Workuta in die Sowjetunion
10.12.1953 – 24.1.1954 Rückkehr über Friedland nach Würzburg

Koch führt seine 1945 gegründete Firma erfolgreich weiter
5.5.1957Franz Koch stirbt

Der älteste Sohn von Werner Schulz, dem Geschäftspartner von Franz Koch, führt kurz nach der Rückkehr von Franz Koch aus der Lagerhaft 1954 ein Gespräch mit ihm.

Werner Schulz, der gemeinsam mit Franz Koch verhaftet und in Potsdam inhaftiert war, starb sehr wahrscheinlich noch in Sachsenhausen, wohin auch Franz Koch gebracht worden war. Der Sohn von Werner Schulz notiert die Erinnerungen von Franz Koch in Form eines Gesprächsprotokolls. Über die Verhöre im Gefängnis Potsdam-Leistikowstraße notiert er Folgendes:

„Aus der Tatsache, dass Herr Koch im Jahre 1925 an einer Hochschul-Exkursion nach Moskau teilnehmen wollte und Formulare zur Einreisegenehmigung ausgefüllt hatte, machte man die Verdrehung, er sei in Moskau gewesen. Die Exkursion musste damals abgeblasen werden. Die Papiere wurden in Moskau fein säuberlich in einer Zentralkartei aufbewahrt und nach 23 Jahren vorgelegt.“

Suchplakate nach vermissten Angehörigen
im Grenzdurchgangslager Friedland
(bei Göttingen)

nach links nach rechts